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Leihkaninchen

Der ewige Kreislauf der Kaninchenhaltung. Kaninchen sollten keinesfalls alleine gehalten werden. Wenn also ein Kaninchen stirbt, braucht das verbliebende Tier wieder einen Partner. Wenn man die Kaninchenhaltung langfristig beenden möchte, stellt einen diese Tatsache durchaus vor ein Problem.

„Leihkaninchen“ sind der letzte Schrei, um dieses Problem zu lösen. Zumindest soll es für die Menschen eine Lösung sein.

Das Prinzip der Leihkaninchen funktioniert wie folgt.
Man selbst hat ein verbliebenes Kaninchen, das man gerne bis zu dessen Tod behalten möchte. Damit es nicht alleine bleiben muss, bekommt es natürlich einen Partner. Dieser soll aber nicht bis zu seinem Lebensende bleiben, sondern nur, bis er alleine ist, um dann zurückgegeben zu werden.

Das klingt nicht nur fies, es ist es auch!

Meistens sucht man für ältere Kaninchen einen „Leihpartner“. Das Kaninchen, dass zum eigenen Tier passt, ist dann natürlich auch schon etwas ruhiger, hat vielleicht schon einige Jahre auf dem Rücken zu tragen und sicher einiges erlebt.

Letztlich hätten sie ein endgültiges Zuhause mehr als verdient, dennoch steht ihnen eine Zukunft mit noch mind. zwei Umzügen bevor.

Gerade für die die älteren Kaninchen ist das besonders fies. Für sie bedeutet der zukünftige Lebensweg noch Mals enorm viel Stress. Ein jüngeres, vielleicht mit bisher relativ "konstanter" Vorgeschichte würde das deutlich besser wegstecken, aber da macht die Kombination mit einem älteren Tierchen natürlich absolut keinen Sinn.

Sie werden aus dem aktuellen Zuhause herausgenommen, lernen im „Leihzuhause“ eine neue Umgebung, neue Menschen und einen neuen Partner kennen. Wie lange dieses Glück währt, das weiß vorher keiner.
Stirbt der Partner, verliert man nicht nur ihn. Nein, auch das neu gewonnene Zuhause und die nun bekannten Menschen. Es wartet das alte Zuhause, indem man als „Leihkaninchen“ mancher Agenturen nur ausharrt, bis der nächste Bedarf hat.

Wir raten daher von „Verleihagenturen“ dringend ab. Es mag eine tolle Sache für den Menschen sein, ebenso für das eigene geliebte Kaninchen, aber das alles wird auf Kosten der Leihkaninchen ausgetragen.
Es ist mehr als fraglich darüber zu urteilen welches Kaninchen dieses Leben als Leihkaninchen verdient hat und immer wieder hin- und hergeschoben wird oder welches Kaninchen die Chance auf ein "echtes" Zuhause bekommt.

Nichts desto trotz bleibt natürlich das Problem. Wenn die Abgabe des verbleibenden Kaninchens keine Option ist (was selbstverständlich nachvollziehbar ist) und man irgendwann aufhören möchte, kommt man zwangsläufig an diesen Punkt. Denn Einzelhaltung ist eben überhaupt keine Option.

Wir rate in solchen Fällen gerne ein Notfalltier aufzunehmen. Aus den Kleinanzeigen, aus großen Notfällen oder ähnlichem.

Diese Tiere gewinnen in jedem Fall, auch wenn sie in absehbarer Zeit noch mal umziehen müssen. Ihre Alternative ist oft nur der Tod oder ein nicht lebenswertes Leben. Als Kaninchenbesitzer ist das etwas schwieriger, klar.
Dafür hilft man zwei Tieren und nicht nur (s)einem - so wie es beim Leihen der Fall ist.

 

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