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Würmer


Kaninchen können ebenso wie Hund oder Katze von Würmern befallen werden, dabei sind Spulwürmer und Bandwürmer nur wenige der Wurmarten, die Kaninchen parasitieren können. Kaninchen die im Haus leben haben allerdings mit weniger Wurmarten zu kämpfen als Tiere in freier Wildbahn, da einigen Wurmarten der Zwischenwirt fehlt. Dennoch gibt es genügend parasitische Würmer, die auch unsere domestizierten Langohren befallen können, unabhängig davon ob die Tiere draußen oder in der Wohnung leben.

Die wohl am häufigsten anzutreffenden Wurmarten bei Hauskaninchen gehören zu den sogenannten Nematoden, den Fadenwürmern, zu denen u.a. auch die Spulwürmer (z.B. Passalurus sp.) zählen. Diese Tiere parasitieren den Darm der Kaninchen, können sich aber unter Umständen auch zu anderen Organen „durchfressen“. Neben Spulwürmern können Kaninchen auch von anderen Wurmarten, wie z.B. den Hakenwürmern, befallen werden. Dies ist aber äußerst selten der Fall.
Die Kaninchen nehmen die Wurmeier normalerweise mit dem Futter auf (z.B. kleben die Eier am Gras oder an ungewaschenem Gemüse). Gelangen die Eier mit den infektionsfähigen Larven in den Darm schlüpfen diese und fressen sich durch die Darmwand. Über verschiedene Larvenstadien befallen sie unterschiedliche Bereiche des Körpers, ehe sie in den Dünndarm des Wirtes zurück kehren. Dort wachsen sie aus und legen ihrerseits Eier, die über den Kot nach draußen gelangen und wieder von anderen Tieren aufgenommen werden können.

Kaninchen können bereits eine Wurminfektion aufweisen, ohne dass es weiter auffällt, da diese Parasiten i.d.R. zu relativ geringen Mengen im Tier vorkommen und kein Interesse haben den Endwirt abzutöten. Erst wenn das Immunsystem der Kaninchen aus dem Gleichgewicht gerät erfolgt eine sehr starke Vermehrung der Parasiten, dass die Würmer auf dem Kot der Tiere als weiße Fädchen sichtbar werden. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle auf Parasitenbefall unbedingt anzuraten, da die Eier der Würmer auch bei geringem Befall entdeckt werden können und das Tier behandelt werden kann.
Die Kotprobe wird mikroskopisch analysiert, so dass die meisten Tierärzte diese Untersuchung selber durchführen können. Sollte der Tierarzt diese Möglichkeit nicht haben, wird der Kot in ein geeignetes Labor geschickt. Das Ergebnis liegt i.d.R. am nächsten Tag vor.

Wenn die Kotprobe positiv ausfällt, d.h. wenn Würmer nachgewiesen werden, dann erfolgt i.d.R. eine Behandlung mit Medikamenten, die den Wirkstoff Fenbendazol enthalten, wie z.B. Panacur.  Die genaue Menge und Länge der Behandlung wird vom Tierarzt festgelegt, i.d.R erfolgt aber eine 5-10-5 Behandlung (5 Tage Gabe, 10 Tage Pause, 5 Tage Gabe). Die erneute Gabe nach den 10 Tagen Pause ist auf den Lebenszyklus der Würmer zurück zu führen. So wird sicher gestellt, dass alle Parasiten abgetötet werden. Es ist darauf zu achten, dass alle Kaninchen einer Gruppe mit behandelt werden sollten, da ein Befall aller Tiere  wahrscheinlich ist. Es ist auf besondere Hyginemaßnahmen zu achten, auf die wir in einem späteren Teil dieser Serie noch eingehen werden.
Nach dem Ende der Behandlung sollte der Kot erneut über drei Tage gesammelt und dem Tierarzt zur Untersuchung vorgelegt werden.

 

Sollte Ihr Tierarzt keine Kotuntersuchungen anbieten, können wir das Veterinärlabor Exomed empfehlen. Dort kann man auf einfachem Wege Proben einsenden und erhält einen schriftlichen Befund - bei behandlungsbedürftigem Befund kann man damit dann zu einem Tierarzt vor Ort vorstellig werden.
Regelmäßige Kotproben, mind. vor jeder Impfung, sind wichtg zur Gesunderhaltung unserer Langohren!

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