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Fellwechsel

Zweimal pro Jahr beehren uns die Kaninchen mit ihren Fellwölkchen. Für die meisten Kaninchen ist dies völlig unproblematisch, Wiesenfressendes Kanincheauch wenn sie zwischendurch mal sehr fusselig aussehen. Gerade langfelligere Rassen leiden jedoch mitunter an den Folgen des Fellwechsels. Köttelketten (s. Foto) entstehen, wenn Kaninchen das Fell beim Putzen verschlucken. Da sie nicht verdaut werden können, werden sie gemeinsam mit dem Kot ausgeschieden und bilden Verbindungen zwischen den Kotkügelchen. Diese Köttelketten sind an sich nicht schlimm. Sie sind aber ein erster Hinweis, dass große Mengen Haare verschluckt wurden und Probleme drohen. Zeigt ein Kaninchen Anzeichen von Schmerzen (Schonhaltung, Zähneknirschen), Appetitlosigkeit, fehlenden Kotabsatz und/oder hat einen harten, geblähten Bauch, sucht bitte sofort einen kaninchenerfahrenen Tierarzt auf. Im schlimmsten Fall müssen verschluckte Haarballen, die sich im Magen-Darmsystem festgesetzt haben, operativ entfernt werden. Es ist also besser, in diesem Fall präventiv zu behandeln.

Das unterstützt beim Fellwechsel

• Loses Fell im Gehege, Futter- und Wassernapf regelmäßig entfernen
• Manuelle Entfernung der losen Haare durch Bürsten, Fellhandpflegeschuhe, oder Streicheln mit angefeuchteten Händen/Lappen
• Regelmäßiges Kürzen von überlangem Fell (rasieren oder schneiden)
• Gesunde Ernährung, denn ein hoher Rohfaseranteil hält den Magen-Darmtrakt auf Trapp und befördert damit verschluckte Haare schneller wieder raus
• Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten (frisches Wasser im Napf und wasserhaltiges Gemüse)
• Bewegung hilft, weil sie die Verdauung fördert und damit das Risiko von Verstopfung minimiert
• Ölsaaten wie Sonnenblumenkerne, Leinsamen sorgen dafür, dass verschluckte Haare besser durchrutschen (eine fertige Mischung gibt es bei Kellis Tiershop: http://www.kellis-tiershop.de/epages/61631661.sf/de_DE/?ObjectPath=%2FShops%2F61631661%2FProducts%2F4-1-0028)
• Leinöl kann in geringen Mengen (2 Tropfen pro kg Kaninchen/Tag) Verstopfungen vorbeugen. Da das Öl vom Körper aufgenommen wird, sollte es nicht über längere Zeit und nicht bei stark übergewichtigen Tieren angewendet werden
• Rodi Kolan/Herbi Kolan besteht aus verschiedenen Ölen und Ölsaatenauszügen, die Verstopfungen vorbeugen, jedoch langfristig dick machen können
 

Mittel mit umstrittener Wirkung/möglichen Nebenwirkungen

• Nager-Maltpaste: Diese enthält Fette und Enzyme, die ein Ausscheiden der Haare erleichtern
sollen. Bei manchen Kaninchen führt sie jedoch zu Durchfall und sollte dann nicht gegeben werden
• Paraffinöl wird zwar im Gegensatz zu pflanzlichen Ölen nicht verdaut und setzt deshalb nicht an. Es steht aber im Verdacht, sich an Organen (Leber, Niere) anzulagern und diese zu belasten
• Frische Ananas/Kiwi galten lange als Wundermittel. Leider kommen die relevanten Enzyme (Bromelin/Actinidin) wohl gar nicht im Darm an, wo sie wirken sollen, weil sie von der Magensäure zerstört werden. Der hohe Zuckergehalt kann Tieren zusetzen, die zu Hefen neigen
• Bezopet entzählt Zucker und Getreide, welche die Verdauung zusätzlich belasten können
 

Fellwechsel

 

 

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